Ein Spätsommertag in Überlingen mit Glücksfällen

Um von Lindau nach Überlingen am Bodensse zu gelangen, gibt es mehrere Optionen. Am Schnellsten geht es über Reutin, doch mehr Möglichkeiten bietet der Start von der Lindauer Insel, wofür wir uns entschieden. Die Reise startet von dort mit einem alten Bekannten, RB93 bis Friedrichtshafen Stadt. Dort hatten wir 12 Minuten Zeit für den Umstieg in den RB31 Richtung Radolfszell.

Dummerweise fiel uns erst beim Einsteigen in den Anschlusszug kurz vor Abfahr auf, dass wir Dieters Jacke im RB93 vergessen hatten. Während der Fahrt zu unserem Ziel gab er eine Verlustmeldung auf. In der Jacke waren keine Wertsachen drin, außer seine Geldbörse mit dem aktuellen und neuen Klimaticket.

Der RB31 nach Radolfszell schien gleich mehrere Defekte zu haben. Die Toilette war außer Betrieb, und die Ausstiegshilfen (Trittstufe) an den Zugtüren konnten nicht ausgefahren werden, weswegen Zuggäste an jeder Haltestelle aufgefordert waren, die „Gloddzbeddl“ (Augen) offen zu halten.

Überlingen kannten wir bisher nur vom See aus. Die Stadt ist zwar kleiner als Bregenz. dennoch hätten wir mit einem Bahnhof gerechnet. Es gab allerdings nur einen Bahnsteig. Dafür findet man die Treppe hoch einen größeren Wartebereich plus Busstation vor. Ziel war erstmal die Markthalle Greth am Hafen, wo wir uns an einem Tisch mit vier Hockern niederließen. Es gab ganz wunderbaren Wein, und auch das Essen (Kürbisragout mit Salat und Edelpilzen) machte richtig gute Laune.

Danach ging es auf Stadtbesichtigung und schließlich durch den Park, wo meine Eltern an einer Mauer warteten, bis ich ein paar Bilder geschossen hatte. Anschließend wollten wir zu einem Pavillon hochsteigen, als mir (sensibilisiert durch den Verlust von Dieters Jacke) auffiel, dass meine Mutter keine Handtasche trug. Die hatte sie an der Mauer stehen lassen. Ich spurtete zurück um sie zu holen.

Wir erklommen nun also mit Mamas Handtasche im Rucksach die Steigung zum Pavillon, besuchten das Hexenhäuschen, und spazierten dann wieder Richtung Innenstadt, wo wir in einem Eiscafé (Cristallo) landeten. Ursprünglich wollten wir nur was trinken, doch als wir dann die schönen Becher sahen, gab’s zum Abschluss doch noch Eis (und für mich frische Früchte).

Währenddessen prüften wir nochmal die Zugverbindungen, und verlegten den Rückreisestart von der ursprünglich anvisierten Abfahrtszeit um 17:48 vor auf 17:15, wieder mit RB31 bis Friedrichshafen und mit RB93 bis Lindau. Prompt landeten wir ab Überlingen im RB31 mit der defekten Toilette und den nicht funktionierenden Trittstufen. Ich beschloss, dass es kein Schaden wäre, den RB93 zu durchsuchen, sobald wir umgestiegen waren.

Nachdem wir im RB93 waren und einen Platz gefunden hatten, gingen Dieter und ich auf die Suche nach seiner Jacke, erst in der einen, dann in der anderen Richtung von unserem Platz aus. Und dann sah ich einen Jackenärmel von der Gepächablage runterhängen… Wir waren also tatsächlich auch diesmal wieder im selben Zug gelandet, und die Jacke noch da! Was für ein Glück! – Die Verlustanzeigen konnten wurde gleich wieder stornieren, und wir genossen die stimmungsvolle Zugfahrt nach Hause.

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