Erstmalig unterwegs mit Wechselobjektiv (in Lochau, am See)

Tamron, 70-300 mm Telezoom mit Makrofunktion (2:1), unter EUR 100,00 gekauft, einfach mal zum Probieren, ob die Arbeit mit mehr als einem Objekiv etwas für mich sein könnte. Bis wir das Seeufer erreichten, war ich noch mit 18 – 105mm zugange, dann wurde gewechselt, und unter anderem auf entfernte Wasservögel gelinst.

Ein oft gelesener Tipp, wer fotografieren lernen will, soll … fotografieren. Das ist beim Programmieren im Grunde nicht anders. Doch 1000ende Zeilen Code oder 1000ende von Bildern werden einen nicht schlauer machen, wenn die Auseinandersetzung damit fehlt, was gut funktioniert und was weniger, und vor allem: warum.

Geknippst hab‘ ich ja nun viele Jahre (nicht erst seit der D5000), und stets mit derselben Technik. Einschalten, durch den Sucher schauen, scharf stellen (lassen), knippsen. Dabei kamen – mehr zufällig als bewusst gestaltet – natürlich auch immer mal wieder ein paar vorzeigbare Bilder heraus. Erst durch ein zweites Objektiv an der D5000 veränderte sich meine Sicht auf die Dinge die ich ablichtete so weit, dass mir Automatik nicht mehr genug sei konnte. Es zeigte sich hierdurch, dass ich den Reiz neuer Erfahrungen nicht nur vorübergehend schätze, und mich auch nicht von Fehlschlägen abhalten lasse, weiter zu forschen.

Ein gutes Auge für Situationen und Kompositionen muss manch einer erst mal entwickeln. Ich kenne Menschen, die ohne sich darum zu scheren ein besseres Auge haben als ich. Seinen Sinn für Kompositionen und Motive zu schulen ist m.E. genau jener Teil, den man durch Übung am Besten verbessern kann (vorausgesetzt, man erkennt an seinen eigenen Bildern was gute und was weniger gute Ergebnisse ausmacht).

Eine gute Ausrüstung alleine garantiert hingegen noch keine tollen Bilder. Das Wichtigste ist, richtig zu sehen was man ablichten möchte, oder es überhaupt zu sehen. (Fast) alles kann ein Motiv sein. Die Frage ist lediglich, wie man sich dazu stellt, nicht womit. Viele der schönsten Landschaftsaufnahmen die ich sah wurden mit durchschnittlichen Ausrüstungen erzielt, die sich auch ein Hobbyfotograf noch gut leisten kann. – Was ich allerdings immer wieder schade finde ist, wenn tolle Motive, Momente und Komposition zusammenkommen, und dann von einer schlechten Handykamera abgebildet sind.

Die Auseinandersetzung damit, was das Gerät das man bedient überhaupt kann ist schlussendlich unvermeidlich. Denn es gibt Effekte und Ergebnisse, die sind mit Standardeinstellungen und Automatik einfach nicht erlangbar. Zu wissen was man tut ist bei sämtlichen Unternehmungen und Vorhaben unschlagbar, auch wenn auf dem Weg dahin die Qualität dessen was dabei rauskommt, vielleicht sogar erstmal sinkt.

Ein paar der in Lochau entstandenen Herbstlandschaftsbilder mit dem billigen Tamron-Objektiv auf der D5000 überraschte mich. Besonders toll war das Licht an dem Tag nicht, und vielen der Bilder dieser Tour merkte man das auch an. Die Farben fielen nicht so satt aus. Doch bei manchen wirkt sich das nur auf den Hintergrundbereich aus, der etwas milchig wirkt. Im Vordergrund sind die Farben klar, und ich finde, Stimmung und Reflexionen auf dem glatten Wasser kommen schön zur Geltung. Im niedrigeren Brennweitenbereich war (für mich) kein Qualitätsunterschied zum Standardobjektiv erkennbar. Voll ausgefahren lässt die Schärfe schon zu wünschen übrig.

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Nicht ohne meine Kamera