Ohne eine „Kennerin“ zu sein (es gibt Kunst, die sagt mir nichts, es gibt Kunst, die mir gefällt, es gibt aber auch Kunst, die mich anspricht, bewegt, berührt), Kunst ist für mich eine Ausdrucksform, die über die Sinne Gefühle anspricht, nicht den Verstand. Genau genommen halte ich den Verstand ohnedies für unansprechbar (was einen nicht berührt, bewegt das Denken ja nun auch nicht sonderlich). Er ist das Ausführungswerkzeug eines triebgesteuerten Unterbaus, welcher sich zunehmend den Weg vorbei an tieferen (Mit)Gefühlen in den Verstand durchschaltet, um schneller an den Vollzug zu gelangen. Konsum, haben, füllen bestimmen die Aktionen, zu sein und Streben nach Erfüllung gehen daneben unter.
Ich unterscheide für mich Kunst die schön anzusehen ist und solche, die was zu sagen hat. Es gibt auch eine Menge dazwischen, und immer steckt auch der Mensch mit drin, der sie schafft. Es war meine erste Begegnung mit Werken von Thomas, die ich als Kunst einstufen möchte, die was zu sagen hat, oft ironisch, oder mit Witz, sodass man sich ein Lächeln nicht verkneifen kann. So ging es mir zum Beispiel mit der Doppel Arschgeige. Abgesehen davon, dass die Abbildung des Begriffs sehr direkt und leicht erkennbar war, fand ich das eigentlich Passende daran, dass sie sich um sich selbst drehte.
Sehr berührt war ich vom Bild mit dem Teddybären („fuck u war i leave you“, der in roten Gummistiefeln dem Krieg den Rücken kehrt und davon marschiert. Eine Welt (be)frei(t) vom andere(s) bekämpfen – Mensch darf ja mal träumen…
Es war auf jeden Fall einer meiner besseren Kunstabende mit Eindrücken die mich (wieder) an das erinnerten, was mich selbst bewegt und inspiriert.
Die Kamera hatte ich im kleinen Rucksack, und eigentlich nicht wirklich damit gerechnet, dass ich sie auch einsetze. Nachdem ich gefragt hatte, ob ich das denn darf, packte ich aus. Dabei hatte ich „nur“ das kleine 50mm f/1.8 auf der D850, und wie meistens, keinen Blitz.
Wen’s interessiert, die Werke sind noch bis zum 29. November in der Sparkasse Feldkirch zu sehen.
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